Montag, 18. November 2013

Hail Seitan!

... dieses wunderbare Wortspiel stammt leider nicht von mir, sondern von diesem talentierten Herrn, Typ Schwiegersohn. Der Gute kann gar nicht genug in den Himmel gelobt werden, so großartig ist das, was er zusammenbringt: Black Metal und Veganismus. Eine Freude!

Mir ist zwischendurch aufgefallen, dass ich hier in Rezepten zwar munter Seitan verarbeite, es aber gar kein Seitan Rezept auf dem Blog gibt! Asche auf mein Haupt und bitteschön:


Seitan wird aus Gluten (Weizeneiweiß) gemacht und ist somit sehr proteinreich, außerdem sehr vielseitig, man kann eine Menge damit anstellen. Mein erster Versuch war nicht allzu erfolgreich, drei Menschen haben mir unabhängig voneinander gesagt, dass sie ihren Seitan kochen, deswegen habe ich ihn sturerweise gebacken :)
Eine ziemlich zähe Angelegenheit... 

Wenn ihr das erste Mal Seitan macht, nehmt ihr zum Anrühren einfach Gemüsebrühe. Da ihr das gute Zeugs aber später in einem sehr würzigen Sud kocht, der zu schade zum Wegkippen ist, hebt ihr die Flüssigkeit einfach auf und benutzt ihn zum Anrühren für den nächsten Seitan. Ich bewahre einfach ein kleines Marmeladenglas mit ca. 200 ml Sud im Kühlschrank auf, mache damit ungefähr alle zehn Tage Seitan, bewahre den neuen Sud wieder im Kühlschrank auf und mache wieder Seitan undsoweiterundsofort :)


Zutaten
(für ein großes Stück Seitan, das zwei Menschen durch die Woche bringt)

200 g Seitanmehl (auch Seitan Fix genannt, gibts in Onlineshops und manchmal im Reformhaus)
200 ml Gemüsebrühe (oder den Sud vom letzten Mal Seitan kochen)
Gewürze, Gewürze, Gewürze (siehe unten für verschiedene Vorschläge für Gewürzmischungen)
etwas Öl
zwei Zwiebeln
fünf Knoblauchzehen
2 l Gemüsebrühe
2 EL Tomatenmark
evtl. 1 TL Sojasoße

außerdem:
1 sauberes Leinen oder Baumwoll Küchentuch
ein stabiles Küchengummi


Wiegt das Seitanmehl in einer Schüssel ab und gebt die Gewürze dazu. Ein paar Mal umrühren.

Gebt die Gemüsebrühe dazu und rührt mit den Knethaken solange, bis ihr einen Teig habt, der die Konsistenz von Kaugummi hat.

Nehmt euch einen großen Topf und erhitzt etwas Öl darin. Schält und hackt die Zwiebeln und den Knoblauch und bratet sie bei mittlerer Hitze langsam an.

Löscht das Ganze mit Gemüsebrühe ab und rührt das Tomatenmark unter. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch noch ein bisschen Sojasoße in den Sud geben, mir ist das allerdings meistens zu salzig. Wenn ihr aber etwas Sojasoße schon in den Teig gebt, bekommt der eine sehr hübsche Farbe :)

Nehmt euren Seitanklumpen und schlagt ihn in ein Handtuch. Nehmt dessen Zipfel oben zusammen und verschließt das Päckchen mit einem Küchengummi. Das Ganze gebt ihr jetzt in den kochenden Sud.

Lasst den Seitan im Handtuch bei mittlerer Hitze (es sollte immer ein bisschen blubbern) und geschlossenem Deckel eine gute Stunde kochen.

Wenn er fertig ist, nehmt ihn aus dem Handtuch und fangt den Kochsud für´s nächste Mal auf. Ihr könnt den Seitan auch bis zur Verwendung im Kochsud aufbewahren.



Den fertigen Seitan könnt ihr jetzt verarbeiten, wir ihr lustig seid: klein gewürfelt scharf anbraten, dick geschnitten auf Brot oder Brötchen legen, panieren, in Suppe werfen... ganz wie ihr wollt :)

Je nachdem, was ihr damit vorhabt, könnt ihr den Seitan schon vorher passend würzen. Hier sind meine liebsten Gewürzkombinationen:

Herzhaft (für Gerichte mit Kartoffeln, Pilzen, Nudeln): je 1 TL Rosmarin, Thymian, Salz und Pfeffer; je 2 TL Paprikapulver und Knoblauchpulver

Asiatisch (für Curries, Wokgerichte, scharfe Salate): entweder 1 EL Currypaste (in Wasser aufgelöst) oder 3 EL Currypulver, 1 TL Cheyennepfeffer, 1 fein gehackte Chili, zwei Stängel Zitronengras, 1 TL Salz

Mit Kamelgruß (eingelegt, zu Oliven oder Fladenbrot, Kichererbsengerichte, Tajines): je 1 TL Salz, Kumin, Harissa, Muskat, Kurkuma, 1 EL Schwarzkümmel


Übrigens: wenn ihr heute Seitan macht, habt ihr den Rest der Woche Spaß damit :)








4 Kommentare:

  1. Oh das ist aber interessant, da hab ich ernsthaft noch nie von gehört und durch deinen Post ganz viel gelernt :)
    Werde ich, falls sich irgendwann die Gelegenheit ergibt, auch mal ausprobieren.
    Und der Youtube-Kanal in deinem Post zu dem Wrap sieht auch super interessant aus. Vielleicht hole ich mir da auch mal ein wenig inspiration.

    PS: Danke mit den Tipp mit den 30 Min Sport wenn man wirklich gar keine Lust hat. Habe ich heute ausprobiert und bin froh meinen Schweinehund besiegt zu haben, auch wenn es nur 30 Minuten waren :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Oh liebe Saskia, das freut mich! Probier Seitan unbedingt aus, er ist super proteinreich (hat da gerade wer Muskelaufbau gesagt...? ;) ).

      Fürs erste Mal Probieren kannst Du auch mal zu dm gehen, die haben kleine Seitanwürstchen im Angebot, die sehr lecker sind und die ich öfter unterwegs dabei habe. Diese hier: http://www.alnatura.de/Alnatura%20Produkte/Produktsuche/Veggie-%20Salami%20haltbar

      Freut mich, dass Du dem Schweinehund eins ausgewischt hast. Ich denk mir dann immer: "ach komm, Alte, es sind doch nur 30 Minuten!" :D und danach geh ich zufrieden ins Bett :)

      Löschen
  2. Hallöööchen :)
    wie bewahrst du ihn auf und wie lange ist er dann haltbar? :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Kati!
      Du kannst Seitan und Kochsud getrennt voneinander abkühlen lassen, dann den Seitan in ein Schraubglas geben, mit Kochsud auffüllen, sodass der Seitan bedeckt ist und das Glas im Kühlschrank aufbewahren. So hält er sich ca. eine Woche :)

      Löschen

Senf dazu? Aber gern!
Ich freue mich über jeden Kommentar und Fragen, Kritik, Wünsche und Anregungen sind immer willkommen :)

Für dringende (oder ganz geheime) Anfragen könnt ihr mir auch eine Mail schicken:
kuechenmamsellblog (at) gmail.com